Mai 2012 - Abschied
Abschied nehmen – das war wohl die traurigste Erfahrung, die wir in den letzten zwei Jahren immer und immer wieder machen mussten, wenn man reist und weiterreist.
Als wir Micheal am Sandfire Roadhouse verabschiedet haben, war ein Wiedersehen kaum absehbar. Und der wohl schlimmste Abschied war letztes Jahr von Calvert Hills, als nicht nur wir, sondern
selbst Bossman Paul den Tränen nah war, weil keiner von uns wusste, ob wir je wieder kommen könnten.
Aber wir haben bewiesen, dass man sich schneller wieder sehen kann, als man beim Abschied befürchten mag.
Brisbane Airport ist der Flughafen, von dem aus wir am 22. Mai Australien nach über 2 Jahren Working Holiday verlassen sollen und er ist fast symbolisch für mich geworden.
Hier verließen wir bereits 2007 Australien und machten traurige Gesichter. 2010 war der Abschied von Mutti und Reiner hier besonders traurig. Doch wer hätte gedacht, dass nach den vielen Flügen
in Vorbereitung für unsere Heimreise, ausgerechnet Brisbane der einzige Flughafen wäre, an dem uns jemand erwartet und in Empfang nimmt: Michael, den wir vor einigen Monaten auf der anderen Seite
des Kontinents sehr traurig aufs Ungewisse verabschiedet hatten. Er (und seine liebe Familie) sollte nicht nur unser Guide und Gastgeber in Brisbane werden, sondern wir trafen uns auch nochmal in
Calvert Hills, wo vor über 2 Jahren das Australien-Abenteuer begann.
Neben Michael haben wir hier auch alle anderen wiedergesehen: Bossman Paul; Jens & Jenny natürlich (sie haben wir schöner Weise so oft verabschiedet und wieder getroffen, dass das
Abschiedsritual schon zur Gewohnheit geworden ist); Bossman’s Sohn Chase; Polle & Batman vom letzten Jahr; Tobi aus Chemnitz, der vorletztes Jahr im Calvert River stecken geblieben und auf
der Station geblieben war; Lisbeth; Sation-Besitzerin Kit und selbst Cheryl und den alten Goldgräber John Gordon haben wir auf dem Trip nach Calvert Hills in Normanton getroffen.
Bei diesem Besuch auf Calvert Hills, unsere letzten zwei Wochen in Australien, sind wir wieder mit Quadbikes und Utes durch den Bush gerumpelt, haben Zäune repariert und Kühe getrieben und ich
habe sie später im Yard an den Draft-Gates sortiert, als ob es nie etwas anderes gegeben hätte. Wir hatten Lagerfeuer und Drinks mit alten Freunden. Und am Ende auch wieder einen Rum oder zwei
zum Abschied. Aber nun wissen wir, wir werden uns wiedersehen.