Januar - Februar


Vorab heißt es erstmal Kündigungen schreiben, Bürokratie und Wohnungsauflösung. Das macht zwar keinen Spaß, ist aber im Hinblick auf die kommenden Monate und Abenteuer sehr befreiend.

15.März 2010


Die letzten Tage habe ich viele Freunde verabschiedet und liebe Wünsche mit auf den Weg bekommen. Das Talismann-Säckchen ist ganz schön dick geworden.

 

Der Abschied von Freunden und Familie fällt schwer, aber das Schneetreiben vor dem Fenster macht die Vorfreude auf die Tropen um so größer.

16.März 2010


Am 16. März geht der Flieger von Frankfurt am Main via Singapur nach Darwin.

18. März 2010 - angekommen, Konto eröffnet, Jetlag


Nach einem angenehmen Flug mit der Qntas von Frankfurt nach Singapore und einem nicht mehr ganz so angenehmen Flug (eng und schlechterer Service, aber dafür ganz leckeres Essen) mit JetStar nach Darwin sind wir ganz planmäßig hier im Northern Territory von Australien angekommen.

Die Fahrt vom Flughafen mit dem Shuttle Bus in die City war unkompliziert und auch wenn es spät nachts war, so war es sehr warm und als die ersten Palmen und blühenden Bäume auf dem Mittelstreifen zu sehen waren, war ich froh, dass ich nun in den Tropen bin und dem Schnee, der ja nun bis Mitte März in Deutschland herrschte entronnen war.

Der Check-In im Chilli’s Backpack funktionierte auch nachts 4Uhr tadellos. Der erste Eindruck vom Hostel war nicht charmant, aber völlig okay und sauber. Die nächsten Tage sollten wir feststellen, dass das Zimmer zwar kein super lauschiges Plätzchen war, aber das Hostel doch ganz angenehm.

Die erste Amtshandlung in Australien war dann eine Kontoeröffnung bei der Commonwealth Bank, wo wir gejatlagten Backpacker dennoch sehr nett betreut wurden. Von der Bank aus sind wir dann endlich mal eine Runde durch Darwin gelaufen, das sich als ganz schönes Kaff erwies. Eine Hauptstraße, ne kleine Shopping-Mall, ein sehr schöner Park an der Küste, sehr viel mehr ist hier nicht dran. Aber absolut ausreichend für die ersten Erledigungen und sehr gut, um den Überblick zu bewahren, vor allem wenn man noch vom Jetlag und manchmal traurigen Stimmungen geplagt ist.

Weiterhin haben wir uns an unserem ersten Tag gleich noch nach Handyoptionen erkundigt und nach Autos geschaut, gegen 19Uhr ne Kleinigkeit gegessen und vom Hostelstaff dann noch zu nem Schlummer-Havanna-Cola in ner Bar überreden lassen.

19. März 2010 - erstmal richtig ankommen


Pooldeck des Chilli's Hostels
Pooldeck des Chilli's Hostels

Haben auch heute das Frühstück nicht geschafft, der Jetlag lässt grüßen. Hätte es um 2.36Uhr Frühstück gegeben, hätte ich aufstehen können, aber nicht um 9. Also gab’s nen Frühstücksdrink und ein Schokobrötchen aus dem Supermarkt am Whirlpool des Hostels.

Danach haben wir uns eine Handynummer besorgt und freigeschaltet, womit ich dann auch gleich auf ein Jobangebot angerufen habe, das ich gestern im Nachbar-Hostel gefunden habe.

Tja und nun sind wir beim Bewerbungen vorbereiten. Morgen sind wohl die Jobangebote in der Tageszeitung, ebenso wie die Autos. Also heute nochmal ein bisschen faul sein auf dem Sonnendeck und in der offenen Küche des Hostels (Nico holt was zu Essen und wir werden dann mal hier kochen) und morgen wird’s dann vielleicht hektischer, wenn man hier überhaupt von Hektik reden kann.

Für alle die das Wetter interessiert: sehr heiß am Tag und schön warm in der Nacht. Von der Regenzeit haben wir erst am zweiten Nachmittag mal nen kurzen Schauer gemerkt. Das einzige was nervt sind die eisigen Klimaanlagen. Hab Nico schon allein in den Supermarkt geschickt, weil man dort erfriert, wenn man keine Jacke mitnimmt.

20. März 2010 - Job- und Autosuche


Heute nur mal ganz kurz. Der Tag ist der Jobsuche gewidmet, denn heut sind die Stellenanzeigen in der Zeitung. Die anderen Backpacker im Hostel machen Mut und meinen, es gibt hier viel Arbeit, mehr als in Sydney oder Brisbane und die Saison geht gerade los.

 

Die Autosuche sieht dagegen trübe aus bisher, was sehr schade ist. Denn ich würd gern mal raus aus dem kleinen Kaff Darwin hier.

 

Nachher gibt's aber bestimmt auch noch einen Entspannungsspaziergang nach der anstrengenden Jobrecherche. Richtung Mindil Beach und dann auch endlich mal zu Marika's Fischen im Doctor's Gully.

21.03.2010 – Sonntag, Sightseeing


Heute zum Sonntag wollen wir es mit der Jobsuche mal nicht so übertreiben. Erstmal war Ausschlafen angesagt und danach hab ich endlich mal einen kleinen Sightseeing-Spaziergang über die Mitchell Street und Esplanade hinaus geschafft, die drei historischen Gebäude und den wahnsinnig großen und tollen Strand von Darwin gefunden… (siehe Bilder).

Nico lag noch lange mit Sonnenbrand im Bett. Aber der örtliche Technikverleih hat sich gemeldet, Nico soll morgen hinkommen. Ich kann den Job auf der Cattle Farm haben, bei dem ich mich gleich als erstes gemeldet hatte. Der geht allerdings erst nach Ostern los. Mal sehen, ob sich bis dahin noch was findet.

Am Nachmittag war noch ne Runde Autos angucken und anrufen drin. Aber noch nichts wirklich Perfektes dabei, jedenfalls nicht, was Preis-Leistung angeht. Auch die Auswahl war nicht groß. Fest steht aber immer mehr, dass ein Fahrzeug unbedingt sein muss, um hier mal rauszukommen.

Die Muttis wollen ja bestimmt wissen, ob wir auch genug essen: so richtig nicht. Es ist wohl die Wärme aber auch das neue Umfeld und die ungewohnte Situation. Vorgestern haben wir im Hostel Nudeln gekocht und gestern aufgewärmt. Aber das ist alles so umständlich im Hostel, Geschirr ausleihen, Zimmerschlüssel hinterlegen etc.pp., das nervt. Heute hatte ich dann die grandiose Idee im Coles, der glücklicherweise auch sonntags geöffnet hat (nur leider nicht der Bottle Shop), Cup Nudeln zu holen. Könnte mir vorstellen, dass das die Hauptmahlzeit für die nächsten Tage wird.
Aber keine Angst, wenn ich nach Ostern auf der Farm bin, wird’s Rind geben und ich werde wieder besser essen. Wenn man arbeitet, hat man ja auch wieder Hunger. Im Moment machen wir ja nichts weiter.

Ach ja und merke: Drogerieartikel in der Apotheke kaufen, nicht im Supermarkt! Der Preis für Dove Shampoo im Coles-Supermarkt ist über 6,-$, in der Apotheke nicht ganz 3,-$

23.03.2010 – Geduld


Es gibt nichts zu berichten und das macht mich unruhig und nervt. Ich wünschte, ich hätte eine Jobzusage, würde morgen ein Auto kaufen, damit übermorgen nach dem Job in die Nationalparks fahren usw.

 

Stattdessen heißt es aber warten, ob sich jemand auf eine Bewerbung meldet und warten bis Donnerstag noch jemand mit nem ganz vielversprechenden Campervan in Darwin ankommt. Man könnte die Zeit natürlich super zum Entspannen nutzen, aber das fällt noch schwer, weil wir das hektische Deutschland noch nicht hinter uns gelassen haben und natürlich die Existenzängste bzw. das Geldverdienen im Hinterkopf haben. Darüber hinaus hält Darwin aber auch nicht gerade viel zur Ablenkung und zum Zeitvertreib bereit (drum gibt’s auch noch nicht viele Bilder), außer die doch recht teuren geführten Trips zum Kakadu oder Litchfield National Park.

 

Gestern Abend saßen wir mit anderen Backpackern in der Bar und es ging die Frage reihum, warum jeder in Australien ist. Die anderen meinten alle, weil sie nach der Schule noch nicht wissen, was sie machen sollen und wenn man in Deutschland einmal festgelegt ist, kann man ja auch schwer was anderes machen. Ich dachte, es müsste doch total deprimierend für sie sein, wenn wir 10 Jahre älter sind, zwar mal wussten, was wir machen wollen und nun trotzdem hier sind. Aber ganz im Gegenteil, das hat sie überhaupt nicht beeindruckt und sie haben gefragt, warum wir solch eine Hektik machen, nach Arbeit und Referenzen haschen und keine Geduld haben. Wahrscheinlich haben sie recht und wir müssen ein bisschen dieser jugendlichen Leichtigkeit erstmal wieder zurückgewinnen.

24.03.2010 – morgen….


Von heute gibt es nicht viel zu berichten, außer dass ich einen Anruf von Paul von der Ranch bekommen habe, ich werde mich morgen oder übermorgen mit ihm treffen und nochmal über den Job auch der Cattle Farm reden. Außerdem kommen die französischen Jungs mit dem Campervan morgen in Darwin an, den ich mir im Netzt schon angesehen hatte und von dem ich hoffe, das er was wäre.

 

Ach ja, wir haben unsere Bankkarten heute abgeholt. Fehlt nur noch die Steuernummer und dann sind wir fit, hier ordentlich zu arbeiten. Nico kann übrigens morgen schon in ner Autobude anfangen. Ich werde mich jetzt erstmal nicht weiter bewerben und dann die Tage mit Paul sprechen, ob das alles klar geht. Habe jetzt auch öfters gehört, dass viele Hotels und Restaurants erst in ein paar Wochen Leute einstellen, da  die Saison dann erst richtig losgeht.

25.03.2010 – Mindil Beach & Botanischer Garten


Nico ist heute den ersten Tag arbeiten, bin gespannt, was er dann zu erzählen hat.
Bei mir gibts leider noch keinen Anruf von Paul oder dem Campervan bis jetzt, schade. Aber es ist ja auch erst nachmittags.


Es ist heute etwas bedeckt, was einen sehr langen Spaziergang bis zur Zulassungsstelle und dann vorbei am Mindil Beach und zurück durch den Botanischen Garten möglich gemacht hat. Vom Mindil Beach bin ich sehr enttäuscht. Dass man wegen den Würfelquallen nicht baden kann  wusste ich ja, aber der Strand ist dreckig und es lungerten dort nur einige Aborigines rum, sonst war kein Mensch da. Drum hab ich auch nur schnell ein Foto gemacht und bin lieber in Ruhe durch den Botanischen Garten gelaufen, der hübscher war.
Allerdings merken: nie wieder ohne Wasserflasche loslaufen! Der Rückweg kam mir dann doch recht lang vor und ich war fix und alle, als ich im klimatisierten Hostelzimmer dann endlich nen Schluck Wasser trinken konnte.

26.03.2010 - nichts erreicht


Was fest steht, ist dass nichts fest steht.


Haben gestern Abend einen sehr schönen Campervan gefunden und abgemacht, dass wir ihn heute kaufen und zusammen zum Zulassungsamt fahren. Doch heut Morgen haben sie dann an jemand anderen verkauft, der 200,- $ mehr geboten hat. Ganz toll! Nun heißt es also weitersuchen und weiter warten. Es steht noch ein anderer zur Disposition und am Abend sehen wir uns auch noch nen ganz anderen an. Aber es macht keinen richtigen Spaß, wenn man sich auf nichts verlassen kann.


Außerdem hat sich heute herausgestellt, dass vor ein paar Tagen nicht der Paul von der Farm angerufen hatte und wollte sich in Darwin treffen wollte, sondern das war eine Verwechslung und es war ein Paul, der nen Van verkaufen wollte. Das heißt, ich hab seit ganz am Anfang doch nichts mehr vom Farm-Job gehört und werde auch da immer unsicherer, ob das alles so klar geht und passt.
Denke bereits über Alternativen nach. Mit nem Lift (also ner Mitfahrgelegenheit) nach Cairns fahren und da Arbeit und Auto suchen zum Beispiel, aber wer weiß, ob es da anders aussieht  *grübel*

27.03.2010 – Endlich ein Auto


So, die Autosuche hat endlich ein Ende. Werde 2 französischen und 2 deutschen Jungs den Campervan abkaufen für umgerechnet  1666,-€. Ein Toyota, wie zu Hause.  Ist zwar nicht mehr der jüngste der Gute und sicherlich schon ganz schön rumgekommen, aber er läuft ganz gut, hab vorhin ne kleiner Runde gedreht. Nur längs einparken ohne Servo hab ich nicht auf Anhieb geschafft. Nico meint, er ist technisch okay und ein bisschen was kann er auch noch dran machen. Wollen ihn morgen bezahlen und dann erstmal nochmal grundreinigen und eintüdeln. Werde nachher gleich noch Lavendel-Spüli holen und ihn morgen damit ordentlich einseifen.
Verglichen mit den letzten Tagen, ist das ja ne richtige Errungenschaft heute.
Alles in allem stellt sich hier jetzt aber auch ein bisschen was Vertrautes ein, wir sind jetzt doch endlich irgendwie „angekommen“. Auch wenn natürlich die Reiselust und die Neugier auf mehr als das Darwin-Kaff nach wie vor groß ist. Aber für den Moment muss ich sagen, das Hostel ist sehr nett, die Leute die man kennenlernt auch. Habe gestern noch einen schönen Strandabschnitt quasi vor der Haustür gefunden, nicht zum Baden, aber einfach nur um am Meer zu sein. Nico scheint mit seiner Arbeit auch ganz happy und zufrieden zu sein, er darf an neuen 4x4-Fahrzeugen rumbasteln und bekommt dafür gutes Geld. Zu Essen gibt’s zwischendurch immer Cup-Noodles (Aufbrühnudeln) oder auch mal Weißbrot mit Käse und Wurst und für den Abend halten wir immer Ausschau nach den Free-Dinner-Vouchers und gehen damit  ins Vic’s essen, wo man ein Getränk kauft und dazu ein Abendessen bekommt, das meist sehr lecker ist. Der zweitbilligste Rotwein im Bottleshop nebenan, ist sehr lecker, ein Shiraz mit 14%.
Und ich hab grad nochmal dem richtigen Paul von der Farm geschrieben, ob da alles klar ist. Falls nicht, such ich mir 1-2 Mitfahrerinnen nach Cains und gut.
Ich glaube, wir werden den Rest des Tages noch bisschen Shiraz trinken, nen ruhigen machen und nachher ins Vic’s essen gehen, bevor wir ab morgen erstmal am Toyota zu tun haben werden.

28.03.2010 – Auto geputzt


So, nun hab ich ihn, den Toyota-Opa. Zu Hause hab ich nen Toyota von Opa, hier ist mein Toyota ein Opa. Aber er fährt  gut und das Fahren macht Spaß. Linksverkehr ist so weit okay, aber ich suche die Schaltung, Gurt und Blinker immernoch auf der falschen Seite. Auch wenn die inneren Werte, sprich Motor und so stimmen, so ist er von außen noch recht klapperig, was Nico aber beheben kann und gleich tatkräftig angefangen hat, er hat heute schon hinbekommen, dass ich die Fahrertür wieder richtig zubekomme. An sonsten haben wir geputzt, geschrubbt, ausgesaugt und ihm dann gleich noch ein paar schöne Sachen gekauft, z.B. neue Bettwäsche und Totenkopfschonbezüge und –fußmatten.

Ach ja und ich hab gestern noch mit Paul gesprochen, mit der Farm ist alles klar. Ich werde 2-3 Tage bis dahin brauchen und mich spätestens Freitag auf den Weg machen. Das letzte Stück werde ich auf einer unbefestigten Straße zurücklegen müssen, da wird mir aber jemand von der Farm entgegenkommen. Zur Freude, dass das klappt, gesellt sich aber nun auch immer mehr die Furcht vor dem Ungewissen. Aber man redet ja mit vielen Backpackern und es waren davon schon einige auf Farmen und fanden es interessant und gut zum Geld verdienen und sparen, um nachher weiterzureisen.

Na das sind doch immerhin mal ein paar Neuigkeiten, was? Bin auch entsprechend kaputt heut von der Fummelei am Auto in der Hitze.

29.03.2010


Es ist toll, endlich Auto zu fahren .  Auch wenn es bisher nur Besorgungen in und um Darwin sind, die ich mit dem Toyota-Opa mache. Nico hat heute die Seitentür und die Boxen wieder schick gemacht und morgen nimmt er ihn mit auf Arbeit um da noch ein paar Sachen zu checken. Dann soll er noch nen Dachkoffer bekommen und Strom für Computer, Kühlbox und Musik.

Tja und dann geht’s los Richtung Calvert Hills Station. Je länger ich auf den Job warte, um so unsicherer bin ich ja geworden, aber heute habe ich zwei Seiten gefunden, eine mit Bildern und eine mit Kommentaren von früheren Calvert-Hills-Mitarbeitern sowie Cheffe Paul: http://www.panoramio.com/photo/2129256  / www.fotocommunity.de/pc/pc/pcat/164366  und nun freue ich mich richtig darauf. Lest Euch mal die Kommentare durch, dann werdet Ihr wissen warum.  

01.04.2010 - being lazy


Ich habe eine Mitfahrerin zur Farm und somit Gesellschaft auf den 1000km bis dahin! Juhuu! Wir konnten uns leider noch nicht treffen, vielleicht dann heute Abend. Aber sie kann nicht vor Mittwoch los. Das heißt, ich werde doch nicht Ende dieser, sondern erst Mitte nächster Woche losfahren. Es ärgert mich zwar, nun noch länger hier verharren zu müssen, aber trotzdem schön, einen Mitfahrer zu haben. Außerdem haben wir so mehr Zeit für den Van und brauchen nicht so eine Hektik zu machen.


Tja, also warte ich weiterhin, dass der Farm-Job langsam losgeht und abgesehen von ein paar Besorgungen für den Van und ein paar Handschlägen, die Nico und ich abends nach seiner Arbeit daran machen, bin ich ziemlich faul die letzten Tage. Ich habe heute noch nichts gemacht, außer lange mit nem französischen Jungen zu quatschen, der in Nizza und St. Tropez gewohnt und in Cannes gelernt hat und in Le Lavandou (nahe Cavalere sur mer) immer im Urlaub war und auch Motrorrad fährt (Kati, Antje und Rayki wissen, worum es geht ;-).


Ich hab nach wie vor ein schlechtes Gewissen, wenn ich so faul bin. Aber ich habe ja keine Arbeit, bzw. hat es nicht gelohnt, sich bis zur Farm was zu suchen. Und um große Ausfahrten zu machen bin ich noch zu geizig, da ich hier ja noch nichts verdient, sondern immer nur ausgegeben habe. Also mache ich es mir gemütlich, kann mir für alles Zeit nehmen, quatsche mal hier mal da mit den Backpackern im Hostel usw., versuche die Mädels mit den Abendessen-Gutscheinen abzupassen oder abends was für uns zu machen und finde es auch eigentlich sehr angenehm so.

02.04.2010


Ich weiß nicht, wann ich das letzte mal einen Fuß in ne Disko gesetzt habe (einen mit Flipflops sowieso noch nie), aber gestern war es so weit. War mit Johanna unterwegs, erst Abendessen for free, dann ins Monsoons, Ladies-Night, den ersten freien Sekt abgreifen und dann weiter in die örtliche Disse, Discovery, noch zwei freie Sekt schlürfen. Danach bin ich zurück zum Hostel und wir haben noch mit ein paar Leuten Wein getrunken.

Heute ist mal „schlechtes Wetter“, wie angenehm. Als es anfing zu regnen hab ich mit einigen Franzosen im Pool gelegen, war ein netter Vormittag. Nun warte ich auf Nico, der mit meinem Van in der Werkstatt ist und ihn heute wahrscheinlich fertig machen kann, neue Vorderreifen, Lampe und etwas an der Lenkung austauschen, neue Mittelkonsole und die Sache mit der zweiten Batterie und Strom. Dann muss ich nur noch ne Gardine für hinten fertigmachen und ne Kühlbox holen die nächsten Tage und dann kann’s hoffentlich endlich losgehen.

Theresia, die mit zur Farm will, hab ich immer noch nicht getroffen, nervt bisschen. Aber vielleicht ist sie auch nur schon lange genug hier, um keine Hektik zu machen und diese „was heut nicht wird, wird morgen“-Einstellung zu haben.

Ostersonntag und Ostermontag in Litchfield


Ostersonntag ging’s endlich raus aus Darwin mit dem Campervan in Aktion. Er ist den Stuart-Highway runter geschnurzelt wie ein Bienchen und bis Litchfield war es ja auch gar nicht so weit. Leider waren wir nicht die einzigen, die über die Feiertage den Nationalpark besuchen wollten. Es war erstmal kein Parkplatz an den Rockholes und Florence-Falls zu kriegen. Also sind wir weiter gedüst, zum Tolmer Fall Lookout (endlich mal wieder ein Lookout) und dann zu den Wangi Falls. Dort war das Schwimmen leider verboten wegen Krokodilalarm. Aber wir haben nen Platz auf dem Campground bezogen, uns dort erstmal von der Hitze erholt und gegen Abend einen kleinen Spaziergang in den Regenwald gemacht.
Der Campervan macht sich gut, mit den Kisten, den Kochern, Bett etc. ist alles prima, bis auf eine Sache: Mückenalarm! Schon beim Abendessen kamen die Moskito-Biester aus der Luft und die Ameisen von unten. Also dann erstmal in den Camper, alle Fenster zu und versucht alle Mücken zu erschlagen, nur um dann festzustellen, dass man bei der Hitze mit geschlossenen Fenstern nicht schlafen kann. Plan B: Fenster auf und mit Mücken-Spray eindieseln. Wir sind davon fast erstickt, die Mücken hat’s nicht interessiert.
Nun seh ich aus, als hätte ich ne schlimme Krankheit, Stiche überall am ganzen Körper. Zurück in Darwin musste ich 20$ in der Apotheke für Gel und Tabletten ausgeben und 20$ für ein Moskitonetz.
Montag sind wir dann etwas früher am Florence Fall gewesen und konnten dort auch baden. Super schön! Es war zwar keine Abkühlung, denn selbst der Fluss war recht warm, aber immerhin eine Erfrischung und ein schöner Zwischenstopp mit nem niedlichen Rückweg am Bach entlang.
Das war er dann auch schon, der erste Ausflug. Leider keine Kängurus und Krokos gesehen, aber mal im Regenwald gewesen. Die Bilder in der Galerie sind wahrscheinlich aussagekräftiger als der Bericht hier.

07.04.2010 – immer noch in Darwin


Ja, nun sitz ich immernoch hier, denn die Straße nach Calvert Hills ist noch zu nass und wir sollen noch nicht losfahren. Theresia und ich haben den Obercowboy gestern Abend in Darwin getroffen. Der erste Eindruck von Paul war sehr sympathisch und der Abend sehr gemütlich. Haben was in ner Bar getrunken und wurden dann noch zum Abendessen eingeladen, bis wir uns mit nem: „see you in the bush“ verabschiedet haben.
Paul meinte, wir sollen nicht vor Freitag losfahren. Aber wir wollen morgen starten und noch Halt in Katherine bei den Katherine Gorges und in Daly Waters am Roadhouse machen. Im Roadhouse können wir ruhig noch ein zwei Tage feiern meinte Paul, es macht nichts, wenn wir nen Tag später ankommen und das wird wohl tatsächlich der letzte Pub für die nächsten Wochen und Monate sein. Wir haben gefragt, was wir denn an den Wochenenden in Calvet machen können: bushwalking, maybe swimming, reading…. Theresia bekommt ne Krise, sie will ins Kino und tanzen und weiß gar nicht, wer ihr die Haare färben und schneiden soll (tztztz). Ich hingegen bin froh, dass bisher alles sehr entspannt klingt und ich auch Wein bestellen kann, jede Woche kommt n Truck mit Verpflegung.
Für den Rest des Tages steht also nur nochmal ein Check am Campervan an (Wasser, Öl etc.), Haare waschen, nochmal for free im Vic essen gehen. Und morgen früh dann hoffentlich starten.