Highway 1 – die Prärien

 

Nun queren wir das Land von Ost nach West auf dem Trans Canada Highway No 1 und kommen auch durch die endlosen Prärien, die einjeder totlangweiling findet, außer wir.

 

 

Von Toronto aus Ontario heraus zu kommen war für mich am langatmigsten. Die Route 11 war wahrscheinlich auch nicht die beste Wahl, schlechte Straße und drängelnde Trucks, die den Yeti immer von der Straße zu schubsen drohten. Wir wollten eine andere Strecke nehmen als vor einem halben Jahr. Doch so zog sich die Fahrt endlos hin und ich wurde der Wälder, Seen und Felsen überdrüssig.


Wie damals in der Mongolei (landschaftlich übrigens ein wenig vergleichbar) war ich erleichtert, das weite Land der Prärien zu erreichen und auf dem mehrspurigem Highway Stecke machen zu können (nicht mit der Mongolei vergleichbar). Während der Yeti mit seiner Höchstgeschwindigkeit von 95-100kmh einmal quer durch Manitoba, Saskatchewan und Alberta fliegt, driften die Gedanken über die Prärien und stellen sich riesige Büffelherden oder einsame Reiter vergangener Tage vor. Ab und an fliegen alte Farmen an uns vorbei oder es blitzen neue Silos in der Sonne, Bohrtürme tauchen aus dem Nichts aus und Ortschaften mit Viehauktionshallen und Rodeo-Arenen. Spätestens bei den letzten wird mir wieder bewusst, warum es mir hier gefällt, es ist Cowboy-Land!


Und plötzlich, am zweiten Abend – wir haben pro Tag so 13 Reisestunden und 1000km gemacht – geht die Sonne hinter den Rocky Mountains unter.

 

+++

 


We are crossing Canada from East to West on Highway No 1 and passing the endless prairies that everybody considers as most boring, but us.

The strech from Toronto to the Manitoba border was the most strechy for me. Route 11 was not the best choice, bad road and the trucks wanted to push poor old Yeti from the road all the time. The idea was to take another route than half a year ago. But it turned out to take forever and I got sick of trees, lakes and rocks.
Same as reaching Mongolia a few years ago, I felt reliefed to reach the open prairies and cover some ground on the highway. The land was even a bit comparable to Mongolia actually, the highway not though. While Yeti was running with his top speed of 95-100ks per hour, my thoughts drifted over the prairies imagining huge herds of buffalo or lonesome riders. Then old ranches fly by, new grain bins shimmer in the sun, oil pumps appear or little townships with stockyards and rodeo grounds. Due to the last mentioned I realized why I love it so much: it's cowboy country again!
And all of a sudden, in the evening of the second day – we made around 1000km and 13 hours of traveling each day – the sun was setting behind the Rocky Mountains.